Ihre Photovoltaikanlage produziert Strom, den Sie effizient nutzen möchten. Doch häufig ist Ihre Anlage auf 70 Prozent gedrosselt. Diese Begrenzung führt dazu, dass Sie nicht das volle Potenzial Ihrer Solaranlage ausschöpfen. Wer das Maximum aus seiner PV-Anlage herausholen will, stellt sich irgendwann die Frage: Kann ich die PV-Anlage Drosselung aufheben? Warum es diese 70-Prozent-Drosselung gibt, welche Vorteile und Voraussetzungen für eine Aufhebung gelten und wie Sie damit Ihre Erträge steigern – all das erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Warum gibt es die 70-Prozent-Drosselung?
Die 70-Prozent-Regelung bei Photovoltaikanlagen ist gesetzlich vorgegeben. Sie besagt, dass Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 kWp nur 70 Prozent ihrer maximalen Leistung ins Netz einspeisen dürfen, wenn kein Netzmanagementsystem vorhanden ist. Diese Regel soll das Stromnetz vor Überlastung schützen und Engpässe vermeiden.
Im Klartext heißt das: Ihre PV-Anlage erzeugt zwar oft mehr Strom, als Sie selbst verbrauchen, doch durch die Drosselung wird ein Teil dieser Energie einfach nicht genutzt. So verschenken Sie täglich wertvollen Strom – besonders an sonnigen Tagen, an denen Ihre Anlage optimal arbeiten könnte. Wer unabhängig sein und die volle Leistung nutzen möchte, überlegt, wie er diese Drosselung aufheben kann.
Wie kann ich die PV-Anlage Drosselung aufheben?
Es gibt zwei gängige Wege, die 70-Prozent-Drosselung aufzuheben:
Installation eines Netzmanagementsystems
Wenn Sie ein Netzmanagementsystem installieren, heben Sie die 70-Prozent-Begrenzung auf. Mit diesem System können Sie die Einspeiseleistung dynamisch anpassen und den überschüssigen Strom besser nutzen. Solche Systeme sind jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden und erfordern meist die Zustimmung des Netzbetreibers.
Installation eines Stromspeichers
Alternativ können Sie einen Speicher installieren. Der überschüssige Strom wird dann nicht ins Netz eingespeist, sondern in den Speicher geleitet und für später gespeichert. Diese Lösung hat den Vorteil, dass Sie auch nachts oder an bewölkten Tagen auf Ihre gespeicherte Energie zugreifen können.
Beide Optionen helfen Ihnen, mehr des selbst produzierten Stroms zu nutzen, weil Sie das überschüssige Potenzial der Anlage voll ausschöpfen. Doch während ein Netzmanagementsystem das Einspeisen ermöglicht, unterstützt der Speicher die Eigenversorgung – und macht Sie unabhängiger.
Lohnt sich das PV Anlage Drosselung Aufheben?
Die Entscheidung, die Drosselung aufzuheben, hängt stark davon ab, wie viel Strom Sie verbrauchen und wie oft Ihre Anlage tatsächlich mehr als 70 Prozent Leistung bringt. In sonnenreichen Monaten oder bei großem Energieverbrauch lohnt sich die Aufhebung oft. Besonders, wenn Sie viele elektrische Geräte im Haus betreiben oder auch ein Elektrofahrzeug haben, können Sie durch den ungedrosselten Betrieb Ihre Stromkosten deutlich senken.
Zudem gilt: Jeder nicht gedrosselte Sonnenstrahl wird in Eigenverbrauch oder Einspeisung umgewandelt, was langfristig zu einer schnelleren Amortisation Ihrer Anlage führen kann.
Welche Voraussetzungen gibt es zum Drosselung PV Anlage Aufheben?
Wenn Sie sich für die Aufhebung entscheiden, sollten Sie zunächst einige Dinge prüfen:
- Installierte Leistung der PV-Anlage: Prüfen Sie die maximale Leistung Ihrer Anlage. Bei Anlagen mit einer Leistung über 10 kWp ist die Drosselung oft Pflicht, sofern kein Netzmanagementsystem vorhanden ist.
- Netzanschlussbedingungen: Sprechen Sie mit Ihrem Netzbetreiber. Oftmals muss dieser die Aufhebung genehmigen oder das Netzmanagementsystem freigeben.
- Kosten und Nutzen: Kalkulieren Sie, ob die Kosten für den zusätzlichen Speicher oder das Managementsystem im Verhältnis zu den Ersparnissen stehen. Gerade in Haushalten mit hohem Eigenverbrauch lohnt sich die Investition.
Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, können Sie die Aufhebung in die Wege leiten und damit langfristig Geld sparen.
Welche Vorteile hat die Aufhebung der 70-Prozent-Drosselung?
Höhere Eigenverbrauchsquote
Wenn Sie den Strom speichern können, erhöht sich die Eigenverbrauchsquote erheblich. Sie nutzen mehr des selbst produzierten Stroms, wodurch Sie weniger Netzstrom einkaufen müssen. Das spart langfristig Stromkosten und macht Sie unabhängiger von Strompreisschwankungen.
Volle Leistungsausschöpfung
Sie nutzen das volle Potenzial Ihrer Anlage. An besonders sonnigen Tagen können Sie viel mehr Energie erzeugen und so auch die maximal mögliche Einspeisevergütung ausschöpfen.
Schnellere Amortisation
Weil Sie mehr Eigenverbrauch und weniger Netzstromkosten haben, amortisiert sich Ihre Anlage schneller. Die Investition in ein Netzmanagementsystem oder einen Speicher kann sich nach ein paar Jahren bereits rentieren.
Nachteile und mögliche Herausforderungen
Doch nicht jeder Haushalt profitiert gleich stark von der Aufhebung der Drosselung. Auch gibt es ein paar Herausforderungen, die beachtet werden sollten:
- Kosten: Netzmanagementsysteme und Speicher sind kostspielig. Die Installation bringt oft einen erheblichen finanziellen Aufwand mit sich, der erst nach Jahren durch Einsparungen ausgeglichen wird.
- Abhängigkeit vom Netzbetreiber: Viele Netzbetreiber verlangen eine Genehmigung für die Anpassung des Systems. In manchen Regionen kann dies kompliziert oder mit Auflagen verbunden sein.
Fazit – Lohnt sich die Aufhebung der Drosselung?
Die Aufhebung der Drosselung kann sich lohnen, besonders für Haushalte mit hohem Energiebedarf oder für Anlagen, die oft auf maximaler Leistung laufen. Mit einem Netzmanagementsystem oder Speicher maximieren Sie Ihren Eigenverbrauch und Ihre Unabhängigkeit. Dies senkt nicht nur die Stromkosten, sondern sorgt auch für eine höhere Flexibilität.
Wer jedoch wenig Strom verbraucht oder bei dem nur selten die 70-Prozent-Grenze erreicht wird, sollte gut abwägen. In solchen Fällen kann die Investition zu lang dauern, um sich wirklich zu rechnen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu: “PV-Anlage Drosselung aufheben”