Immer mehr Hausbesitzer möchten ihren eigenen Solarstrom erzeugen. Doch viele Dächer bestehen aus Bitumen, also sogenannten Pappdocken. Da stellt sich die Frage: Kann man darauf einfach Solarmodule installieren? Die Antwort lautet: Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Denn obwohl es technisch möglich ist, muss bei Pappdocken Photovoltaik einiges beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Pappdocken eigentlich?
Pappdocken, auch Bitumendächer genannt, bestehen meist aus Dachpappe oder Bitumenschweißbahnen. Sie sind günstig, wasserfest und kommen häufig bei Flachdächern oder Gartenhäusern zum Einsatz. Doch obwohl sie recht robust wirken, sind sie nicht für jede Art von Belastung gemacht. Und genau hier liegt das Problem.
Warum ist die Unterkonstruktion entscheidend?
Solarmodule brauchen Halt. Und dieser kommt durch eine solide Unterkonstruktion. Auf Ziegeldächern ist das in den meisten Fällen kein Problem. Auf Pappdocken hingegen muss man genau prüfen, ob die Fläche tragfähig genug ist. Denn wenn die Dachhaut zu dünn ist oder sich unter der Hitze auflöst, kann es schnell zu Schäden kommen. Und dann droht nicht nur der Verlust der Module, sondern auch ein undichtes Dach.

Wie kann man Solarmodule trotzdem sicher befestigen?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Man kann entweder bohren oder ballastieren. Bohrungen sind riskant, weil sie die Dachhaut beschädigen können. Deshalb wird bei Pappdocken meist eine ballastierte Unterkonstruktion verwendet. Dabei liegen die Halterungen lose auf dem Dach und werden mit Gewichten beschwert.
So dringen keine Schrauben in das Material ein – und das Dach bleibt dicht.

Welche Nachteile hat die Ballastierung?
Auch wenn die Methode schonend ist, hat sie ihre Tücken. Denn Ballastsysteme sind schwer. Und nicht jedes Dach hält das zusätzliche Gewicht aus. Vor allem alte oder schlecht isolierte Pappdächer könnten nachgeben. Deshalb braucht man vorab eine Statikprüfung. Ohne diese drohen Schäden – und die Versicherung zahlt womöglich nicht.
Und was sagt der Brandschutz?
Ein weiteres Problem: Bitumen ist brennbar. Werden darauf Solarmodule installiert, kann es bei einem technischen Defekt gefährlich werden. Zwar sind moderne Anlagen sehr sicher, doch das Risiko bleibt. Einige Bundesländer verlangen deshalb besondere Brandschutzmaßnahmen. Dazu gehören feuerhemmende Trennschichten oder spezielle Unterkonstruktionen. Ohne diese darf oft gar nicht gebaut werden.
Pappdocken Photovoltaik: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?
Das kommt ganz auf das Gebäude an. Handelt es sich um eine große Garage, ein Gartenhaus oder einen Carport mit Stromanschluss, kann sich die Investition lohnen. Doch wenn das Dach alt oder beschädigt ist, sollte man erst sanieren. Auch kleine Dächer mit viel Verschattung bringen oft nur wenig Ertrag. In solchen Fällen ist die Montage wirtschaftlich kaum sinnvoll.
Gibt es Alternativen?
Ja, und zwar einige. Wer Solarstrom nutzen möchte, aber kein geeignetes Dach hat, kann auf Balkonkraftwerke oder Freiflächenanlagen setzen. Auch Carportlösungen mit integrierten Solarmodulen werden immer beliebter. Außerdem lassen sich Module manchmal an Fassaden montieren – allerdings ist der Ertrag dort meist geringer.
Was sagt der Fachmann von AceFlex zu Pappdocken Photovoltaik?
Jede Photovoltaikanlage sollte individuell geplant werden. Und gerade bei Pappdocken ist die Expertise entscheidend. Denn nur ein Fachbetrieb kann zuverlässig prüfen, ob das Dach geeignet ist. Er klärt über Brandschutz, Statik und Befestigungsmöglichkeiten auf – und erstellt ein maßgeschneidertes Konzept. So vermeiden Sie teure Fehler.
Fazit: Pappdocken Photovoltaik ist möglich, aber nicht immer sinnvoll
Pappdocken und Photovoltaik – das passt nur unter bestimmten Voraussetzungen zusammen. Denn obwohl die Installation machbar ist, erfordert sie Planung, Know-how und manchmal auch Zusatzmaßnahmen. Wer sein Dach vorher prüfen lässt, spart sich Ärger und Folgekosten. Und wer ganz sichergehen will, kann auf alternative Lösungen ausweichen. Denn für Solarstrom gibt es immer einen Weg – man muss ihn nur finden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Pappdocken Photovoltaik
Sind Pappdocken noch erlaubt?
Pappdocken sind zwar nicht grundsätzlich verboten, doch sie gelten als veraltet und entsprechen oft nicht mehr den heutigen Standards. Da sie leicht entflammbar sind und häufig keine ausreichende Unterlüftung bieten, raten viele Experten vom Einsatz ab.
Welche Dächer sind für Photovoltaik nicht geeignet?
Sehr steile Dächer, Dächer mit dauerhafter Verschattung oder beschädigte Dachflächen sind meist ungeeignet, weil sie entweder keinen optimalen Ertrag liefern oder das Montagesystem nicht sicher halten können. Außerdem erschwert ein schlechter Zustand des Daches die Installation und erhöht das Risiko von Schäden.
Warum lohnt sich Photovoltaik nicht mehr?
Photovoltaik lohnt sich in den meisten Fällen immer noch, doch bei sehr niedrigem Stromverbrauch oder ungünstiger Dachausrichtung sinkt die Wirtschaftlichkeit. Und wenn keine Einspeisung möglich ist oder hohe Installationskosten anfallen, verzögert sich die Amortisation.
Sind Pappdocken Diffusionsoffen?
Nein, klassische Pappdocken sind meist diffusionsdicht, da sie Bitumen enthalten und keine Feuchtigkeit durchlassen. Dadurch kann sich unter der Dachdeckung schnell Feuchtigkeit stauen, was langfristig Schäden verursacht.
Bis wann wurden Pappdocken verbaut?
Pappdocken kamen vor allem bis in die 1990er-Jahre zum Einsatz, weil sie damals als kostengünstige Lösung galten. Doch mittlerweile haben moderne, diffusionsoffene Unterspannbahnen sie fast vollständig ersetzt.
Was ist besser, Diffusionsoffen oder Diffusionsdicht?
Diffusionsoffene Materialien sind meist besser geeignet, weil sie Feuchtigkeit nach außen entweichen lassen und das Dachsystem dadurch länger haltbar bleibt. Dennoch muss auch die restliche Dämmkonstruktion stimmen, damit kein Feuchtigkeitsstau entsteht.
Kann man auf Pappdocken eine PV-Anlage installieren?
Ja, das ist möglich, aber nur mit zusätzlicher Unterkonstruktion und sorgfältiger Abdichtung, da Pappdocken keinen zuverlässigen Halt bieten. Außerdem müssen Brandschutz und Tragfähigkeit geprüft werden.
Was muss man bei alten Dächern mit Pappdocken beachten?
Man sollte den Zustand des Materials genau prüfen und möglichst vor der Installation eine Sanierung einplanen. Denn schon kleine Risse oder lose Stellen können später große Schäden verursachen.
Können Pappdocken eine Brandschutzgefahr darstellen?
Ja, denn das bitumenhaltige Material ist leicht entflammbar und daher problematisch bei erhöhter Hitzeentwicklung unter PV-Modulen. Deshalb sollten Brandschutzmaßnahmen unbedingt eingeplant werden.
Welche Alternativen zu Pappdocken gibt es heute?
Heutige Lösungen setzen meist auf diffusionsoffene Unterspannbahnen, weil sie langlebiger, sicherer und feuchtigkeitsregulierend wirken. Sie lassen sich leichter verlegen und bieten bessere Voraussetzungen für Solaranlagen.
Muss man Pappdocken vor einer PV-Montage austauschen?
Nicht zwingend, doch oft ist es sinnvoll, weil sie die Lebensdauer der neuen PV-Anlage negativ beeinflussen könnten. Und bei vielen alten Dächern ist ohnehin eine Sanierung fällig.
Wie erkennt man, ob das Dach noch mit Pappdocken belegt ist?
Meist erkennt man das an der dunklen, teerähnlichen Oberfläche unter den Dachziegeln. Wenn Sie sich unsicher sind, hilft eine Dachinspektion durch den Fachmann.
Beeinflussen Pappdocken die Montagekosten?
Ja, denn der erhöhte Aufwand für Unterkonstruktion, Abdichtung und mögliche Sanierung kann die Kosten deutlich steigen lassen. Daher sollte man das Dach im Vorfeld prüfen und Angebote vergleichen.







