Die Installation von Photovoltaikanlagen ist eine hervorragende Möglichkeit, um umweltfreundlichen Strom zu erzeugen und langfristig Energiekosten zu sparen. Doch die Frage, ob Photovoltaik auf Eternit Dach erlaubt und sinnvoll ist, beschäftigt viele Hausbesitzer. Eternit-Dächer sind in Deutschland weit verbreitet, vor allem auf älteren Gebäuden.
Inhaltsverzeichnis
Dabei sind sie wegen ihrer Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit beliebt, aber es gibt auch Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Kombination mit modernen Solaranlagen geht. In diesem Blogbeitrag gehe ich darauf ein, was bei der Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Eternit-Dach zu beachten ist, welche rechtlichen Vorgaben bestehen und welche technischen Aspekte eine Rolle spielen.
Was ist ein Eternit-Dach?
Ein Eternit-Dach besteht aus Faserzementplatten, die ursprünglich Asbest enthalten haben. Eternit war in den 1960er- und 1970er-Jahren ein beliebtes Baumaterial, weil es als feuerfest, wetterbeständig und langlebig galt. Allerdings stellt Asbest, das früher in Eternitplatten enthalten war, eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, da die Fasern bei Beschädigung oder Bearbeitung freigesetzt werden und schwere Lungenerkrankungen verursachen können.
Deshalb wurde die Verwendung von Asbest in Deutschland ab den 1990er-Jahren verboten. Moderne Eternitplatten enthalten keinen Asbest mehr, jedoch sind viele ältere Dächer noch mit den alten, asbesthaltigen Platten gedeckt.
Darf man Photovoltaikanlagen auf Eternit-Dächern installieren?
Grundsätzlich ist es erlaubt, eine Photovoltaikanlage auf einem Eternit-Dach zu installieren, jedoch gibt es einige wichtige Voraussetzungen. Entscheidend ist, ob das Dach asbesthaltig ist oder nicht. Wenn es sich um ein Eternit-Dach ohne Asbest handelt, spricht nichts gegen eine Installation, solange die Statik des Dachs ausreichend ist und keine Beschädigungen vorliegen.
Bei asbesthaltigen Dächern ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Obwohl die Installation nicht grundsätzlich verboten ist, gelten strenge Vorschriften, um die Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern. Hier ist es zwingend erforderlich, einen Fachbetrieb zu beauftragen, der in der Asbestsanierung geschult ist.
Dieser muss sicherstellen, dass bei der Montage der Photovoltaikanlage keine Gefahr für die Gesundheit besteht.
Achtung:
Bevor Sie eine PV-Anlage auf einem Eternitdach installieren lassen, erkundigen Sie sich zur Sicherheit bei der zuständigen Stelle. Denn hierbei gibt es von Bundesland zu Bundesland häufig Unterschiede.
Technische und rechtliche Aspekte bei der Installation
Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Eternit-Dächern erfordert neben der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften auch eine sorgfältige technische Planung. Da Eternitplatten in der Regel spröde sind und bei unsachgemäßer Bearbeitung leicht brechen können, muss die Befestigung der Solarmodule äußerst vorsichtig erfolgen.
Es gibt spezielle Montagesysteme, die auf die Anforderungen von Eternit-Dächern abgestimmt sind, um die Platten nicht zu beschädigen.
Zudem muss die Statik des Dachs überprüft werden, um sicherzustellen, dass es die zusätzliche Last der Photovoltaikanlage tragen kann. Eternit-Dächer sind zwar langlebig, doch sie sind nicht für hohe Lasten ausgelegt. Daher ist es wichtig, vor der Installation einen Statiker zurate zu ziehen, um die Tragfähigkeit des Dachs zu prüfen.
Auch die Dachneigung und die Ausrichtung spielen eine Rolle, da sie die Effizienz der Solaranlage beeinflussen. Rechtlich ist es erforderlich, dass asbesthaltige Dächer gemäß den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519) behandelt werden. Diese Regeln legen fest, dass Arbeiten an asbesthaltigen Materialien nur von spezialisierten Unternehmen durchgeführt werden dürfen, die über die entsprechende Zulassung verfügen.
Verstöße gegen diese Vorschriften können nicht nur zu gesundheitlichen Risiken, sondern auch zu erheblichen Geldbußen führen.
Photovoltaik auf Eternit Dach erlaubt: Kosten und Wirtschaftlichkeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wirtschaftlichkeit der Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Eternit-Dach. Die Kosten für eine Solaranlage setzen sich aus den Anschaffungskosten, den Installationskosten und den laufenden Wartungskosten zusammen.
Wenn das Dach asbesthaltig ist, müssen zusätzlich die Kosten für eine Asbestsanierung einkalkuliert werden, die je nach Umfang der Arbeiten erheblich sein können. In manchen Fällen kann es wirtschaftlich sinnvoller sein, das Dach komplett zu erneuern, bevor die Photovoltaikanlage installiert wird.
Die Entscheidung, eine Photovoltaikanlage auf einem Eternit-Dach zu installieren, sollte daher gut überlegt sein. Es ist ratsam, sich vorab umfassend beraten zu lassen und eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. In einigen Fällen können staatliche Förderungen oder KfW-Darlehen in Anspruch genommen werden, um die Kosten zu senken und die Rentabilität zu erhöhen.
Alternativen zur Installation auf einem Eternit-Dach
Falls die Installation auf einem Eternit-Dach zu kompliziert oder zu teuer erscheint, gibt es Alternativen, um dennoch von Solarstrom zu profitieren. Eine Möglichkeit ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf einer Freifläche im Garten oder auf einer Garage. Diese Optionen sind oft einfacher und kostengünstiger zu realisieren, da sie weniger strengen Vorschriften unterliegen und keine besonderen baulichen Maßnahmen erfordern.
Auch eine Dachsanierung im Vorfeld der Installation kann eine sinnvolle Alternative sein. Dabei wird das alte, asbesthaltige Eternit-Dach durch moderne, asbestfreie Materialien ersetzt, die besser für die Befestigung von Solarmodulen geeignet sind. Obwohl diese Variante zunächst höhere Kosten verursacht, kann sie sich langfristig lohnen, da das neue Dach langlebiger ist und besser für zukünftige Energieprojekte geeignet ist.
Photovoltaik auf Eternit Dach erlaubt: Weitere Fragen?
Dann scheuen Sie sich nicht, uns jederzeit eine Nachricht zu hinterlassen. Unsere Experten planen gerne mit Ihnen Ihre neue PV-Anlage!
Fazit: Photovoltaik auf Eternit-Dach erlaubt, aber mit Einschränkungen
Die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Eternit-Dach ist grundsätzlich möglich, jedoch gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Besonders bei asbesthaltigen Dächern gelten strenge Vorschriften, die die Gesundheit der Bewohner und Arbeiter schützen sollen.
Eine gründliche Planung, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die Auswahl geeigneter Montagesysteme sind daher entscheidend für den Erfolg des Projekts.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema: Ist Photovoltaik auf Eternit Dach erlaubt?
Welche Dächer sind für Photovoltaik nicht geeignet?
Dächer, die sehr stark beschädigt oder asbesthaltig sind, sind für die Installation von Photovoltaikanlagen nicht geeignet, weil sie entweder die strukturelle Integrität der Anlage gefährden oder besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern. Auch Dächer mit sehr steiler Neigung oder schlechten Ausrichtungen können die Effizienz einer Photovoltaikanlage stark beeinträchtigen.
Wie alt darf ein Dach für Photovoltaik sein?
Ein Dach sollte idealerweise nicht älter als 15 bis 20 Jahre sein, da es in diesem Alter bereits zu Verschleißerscheinungen kommen kann, die die Stabilität und Lebensdauer der Photovoltaikanlage beeinträchtigen könnten. Wenn das Dach älter ist, sollte es ein Experte vor der Installation von Solarmodulen überprüfen und eventuell sanieren. Denn stellt er eine langfristige Funktionalität sicher.
Ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach genehmigungspflichtig?
Ob eine Genehmigung für eine Photovoltaikanlage erforderlich ist, hängt von den lokalen Bauvorschriften und der Art des Gebäudes ab. In vielen Fällen ist eine Genehmigung nicht erforderlich, es sei denn, es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude oder die Installation führt zu Änderungen an der Dachstruktur, die die Optik des Gebäudes beeinflussen könnten.
Kann auf jedes Dach eine Photovoltaikanlage?
Nicht jedes Dach ist für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet, da Faktoren wie die Dachneigung, Dachmaterial und Dachzustand eine Rolle spielen. So müssen Dächer stabil genug sein, um die zusätzliche Last der Solarmodule zu tragen, und die Ausrichtung sowie die Sonnenexposition müssen ebenfalls berücksichtigt werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
Wo kann ich sehen, ob mein Dach für Photovoltaik geeignet ist?
Sie können die Eignung Ihres Dachs für eine Photovoltaikanlage durch eine detaillierte Begutachtung durch einen Fachmann oder durch Online-Tools zur Solarpotentialanalyse überprüfen, die auf Grundlage Ihrer geografischen Lage und Dachdaten eine erste Einschätzung bieten. Außerdem sollten Solarberater oder Dachdecker die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten Ihres Dachs bewerten.
Auf welche Dacheindeckung kann man Photovoltaik machen?
Photovoltaikanlagen können auf verschiedenen Dacheindeckungen installiert werden, darunter Ziegel-, Schiefer- und Metall-Dächer. Wichtig ist, dass die Eindeckung wetterbeständig und stabil ist, sodass die Befestigung der Solarmodule sicher erfolgen kann, ohne die Dacheindeckung zu beschädigen.
Welche Dachform ist am besten für Photovoltaik?
Die beste Dachform für Photovoltaikanlagen ist in der Regel ein südlich ausgerichtetes Dach mit flacher bis mittlerer Neigung, da dies die Sonnenexposition maximiert und somit die Stromerzeugung optimiert. Doch Giebeldächer sind häufig gut geeignet, während Satteldächer und Flachdächer ebenfalls vorteilhaft sein können, wenn sie die richtige Ausrichtung und Neigung aufweisen.
Welcher Handwerker baut Photovoltaik aufs Dach?
Die Installation einer Photovoltaikanlage sollte von erfahrenen Solarinstallateuren oder Dachdeckern, die sich auf Solaranlagen spezialisiert haben, durchgeführt werden. Diese Fachleute sind mit den spezifischen Anforderungen und Sicherheitsvorschriften für die Installation von Solarmodulen auf Dächern vertraut und sorgen für eine fachgerechte Umsetzung.
Was kostet ein neues Dach mit Photovoltaik?
Die Kosten für ein neues Dach mit integrierter Photovoltaikanlage können variieren. Denn sie hängen von der Dachgröße, dem Dachmaterial und der Größe der Solaranlage ab. Im Durchschnitt können die Gesamtkosten zwischen 15.000 und 30.000 Euro liegen. Wobei spezielle Anforderungen oder hochwertige Materialien zusätzliche Kosten verursachen können.
Was ist die billigste Dacheindeckung?
Die billigste Dacheindeckung ist oft Bitumenschindel, die kostengünstig ist und sich einfach verarbeiten lässt. Allerdings können auch Fertigdachsysteme oder Standardziegel in Bezug auf die Kosten relativ günstig sein. Beachten Sie aber, dass die Wahl der Eindeckung auch die Langlebigkeit und Wartungskosten beeinflussen kann.
Was kostet es, ein 200 qm Dach zu decken?
Die Kosten für das Decken eines 200 Quadratmeter großen Dachs können je nach Materialwahl und Arbeitsaufwand stark variieren. Durchschnittlich können die Kosten zwischen 6.000 und 15.000 Euro liegen, wobei hochwertigere Materialien oder komplizierte Dachstrukturen die Preise erhöhen können.
Was kostet eine Dachsanierung 2025?
Die Kosten für eine Dachsanierung im Jahr 2025 hängen von der Größe des Dachs, dem Sanierungsaufwand und den gewählten Materialien ab. Doch im Durchschnitt können sie zwischen 100 und 200 Euro pro Quadratmeter liegen. Zudem haben einige zusätzliche Faktoren wie Entsorgungskosten und eventuelle strukturelle Reparaturen ebenfalls Einfluss auf den Endpreis.
Wie geht man vor, wenn das Eternit-Dach asbesthaltig ist?
Wenn das Eternit-Dach asbesthaltig ist, ist es wichtig, zunächst eine Asbestsanierung durch einen spezialisierten Fachbetrieb durchführen zu lassen. Denn der Umgang mit Asbest unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften. Nachdem ein Fachmann den Asbest fachgerecht entfernt hat, kann er das Dach sanieren. Anschließend kann er die Photovoltaikanlage installieren, wobei Vorschriften für die Befestigung und die Integrität des neuen Daches zu beachten sind.
Gibt es Förderungen oder Zuschüsse für die Installation von Photovoltaikanlagen auf Eternit-Dächern?
Ja, es gibt Förderungen und Zuschüsse für die Installation von Photovoltaikanlagen. Das gilt auch für Dächer, die zuvor asbesthaltig waren, sofern dieses fachgerecht entfernt wurde und das Dach nun den aktuellen Bauvorschriften entspricht. Förderprogramme wie die KfW-Förderung oder regionale Zuschüsse können die Kosten reduzieren.









