Thomas Nauer ist seit vier Jahren CEO der Solis-Gruppe und hat zu Jahresbeginn die Aktienmehrheit von seinem Vater übernommen. In einem Interview aus dem Jahr 2017 teilte er seine Pläne und Visionen für Solis mit:
Wie wollen Sie Solis ausrichten? Thomas Nauer: Ich möchte mich zunächst bei meinen Eltern für ihr Vertrauen in mich bedanken. Um eine reibungslose Übergabe des CEO-Postens zu ermöglichen, vermittelte meine Mutter zwischen meinem Vater und mir, da wir zwar beide das Beste für das Unternehmen wollen, aber nicht immer die gleiche Meinung haben. Seit vier Jahren als CEO habe ich nun freie Hand von meinem Vater und er hinterfragt die Firmenstrategie nur noch im Verwaltungsrat. Ich plane nicht, Solis radikal zu verändern, sondern den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen. In den letzten Jahren haben wir bereits viel erreicht.
Was haben Sie bisher verändert? Thomas Nauer: Wir haben ein neues Management-Team eingeführt, darunter Gregor Bosshard als CFO, Rosanna Burlet als HR-Verantwortliche, Martin Hurter für die Produktentwicklung und den Einkauf sowie Enrico Bellinetto als CTO. Wir haben viele interne Veränderungen vorgenommen, die auf den ersten Blick nicht immer sichtbar sind, wie die Einführung eines neuen ERP-Systems im Jahr 2018. Außerdem haben wir unser Team für Forschung und Entwicklung mit zehn neuen Mitarbeitern verstärkt, die an unserem Produktionsstandort in Mendrisio und anderen Standorten arbeiten. Wir haben den Kundendienst ins Tessin verlegt, um direktes Feedback zur Qualität unserer Produkte von den Entwicklern zu erhalten. Darüber hinaus haben wir viele neue Niederlassungen gegründet.
Wie hat sich die Investition in Forschung und Entwicklung ausgewirkt? Thomas Nauer: Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung haben sich positiv ausgewirkt, und wir konnten zahlreiche innovative Produkte auf den Markt bringen, wie beispielsweise einen unbeschichteten Teppanyaki-Grill, auf dem direkt geschnitten werden kann. Solche Projekte erfordern oft mehr Zeit, aber sie ermöglichen einzigartige Produkte.
Wie planen Sie das Sortiment von Solis auszurichten? Thomas Nauer: Unsere Nische ist der High-End-Markt. Wir bieten in der Schweiz Produkte im Mittel- bis High-End-Bereich an. Selbst unser günstigster Wasserkocher kostet 69 Franken, was bereits im High-End-Bereich liegt.
In welchen Ländern haben Sie neue Niederlassungen gegründet? Thomas Nauer: Im Jahr 2016 haben wir Tochtergesellschaften in Japan, den Niederlanden, Singapur und China gegründet. Diese übernehmen den Vertrieb und das Marketing in ihren jeweiligen Regionen und kommunizieren die Bedürfnisse an unser Produktionswerk im Tessin oder in Glattbrugg.
Hat Ihr Hintergrund in China bei Nestlé Einfluss auf die Fokussierung auf Fernost? Thomas Nauer: Das trifft sicherlich auf China zu. Das Land ist aber auch deshalb interessant, weil unsere Lieferanten dort sind und es einen großen Absatzmarkt bietet. In Japan waren wir bereits seit 1976 über einen Distributor vertreten, bis wir letztes Jahr den Vertrieb selbst übernommen haben.
Diese Informationen aus dem Jahr 2017 geben Einblick in die Pläne und Entwicklungen von Thomas Nauer und Solis zu dieser Zeit. Bitte beachten Sie, dass sich die Situation seitdem geändert haben könnte.